Seit dem Wintersemester 2008/09 wird der eigenständige Studiengang Osteuropäische Geschichte an der Universität Mainz nicht mehr angeboten. Stattdessen gibt es einen allgemeinen Bachelor-Studiengang Geschichte (B.A. und B.Ed.) sowie einen allgemeinen Master-Studiengang Geschichte (M.A. und M.Ed.). Im Master-Bereich ist es möglich, im Rahmen des sogenannten Diploma Supplement (dem ausführlichen Zeugnis) vordefinierte Schwerpunkte auszuweisen, unter anderem in "Osteuropäischer Geschichte" (M.A.).
Nur: Wieso sollten Sie dies tun? Hier sind unsere Antworten:
1. Osteuropa war immer ein selbstverständlicher Teil der Geschichte Europas. Erst der Kalte Krieg hat den Eindruck erweckt, zwischen West und Ost beständen tief gründende Unterschiede. Ein Historiker, der sich aber heute nur mit westeuropäischer Geschichte beschäftigt, hat das Ende des Kalten Krieges verschlafen. Moderne Europäische Geschichte ist ohne Kenntnisse in Osteuropäischer Geschichte nicht mehr denkbar. Auch die Forschungsmöglichkeiten haben sich wesentlich verbessert, seit viele Archive für Besucher/innen aus Westeuropa offen sind.
2. Auch beruflich ist Osteuropa interessant: Osteuropa hat seit den Osterweiterungen der Europäischen Union und der NATO für Deutschland auch ökonomisch und politisch an Gewicht gewonnen. Sprachkenntnisse aus dem osteuropäischen Raum können auf dem Arbeitsmarkt ein Vorteil sein. So erwartet das Auswärtige Amt neben hervorragenden Englisch- und Französisch-Kenntnissen auch die Beherrschung einer weiteren Weltsprache – und das kann unter anderem Russisch sein.
3. Nicht zuletzt ist Osteuropa eine faszinierende Region - und das nicht länger nur für Abenteurer/innen. Schauen Sie doch einmal in der Rubrik "Exkursionen" auf unserer Homepage nach, welche Exkursionen wir in den letzten Jahren durchgeführt haben...
4. Kurz: Das Studium der Osteuropäischen Geschichte bietet viele Möglichkeiten für einen gelungenen Berufseinstieg. Neben den klassischen Arbeitsfeldern (Schule und Hochschule, Kultur, Medien, Öffentlichkeitsarbeit, Beratung) sind Osteuropahistoriker/innen dank ihrerr besonderen Sprach- und Landeskenntnisse auch in der freien Wirtschaft vielfältig einsetzbar. Sie erlernen im Laufe des Studiums zudem wertvolle Fähigkeiten wie interkulturelle Kompetenz, Textverständnis, rasches Recherchieren komplexer Zusammenhänge und kritische Reflexion. Ausgefallene Auslandsaufenthalte schließlich zeugen von Flexibilität und Belastbarkeit, und die schönen Erinnerungen kann Ihnen niemand mehr nehmen.