Mainzer Beiträge zur Geschichte Osteuropas

Hans-Christian Maner (Hg.): Grenzregionen der Habsburgermonarchie im 18. und 19. Jahrhundert. Ihre Bedeutung und Funktion aus der Perspektive Wiens

Hans-Christian Maner (Hg.): Grenzregionen der Habsburgermonarchie im 18. und 19. Jahrhundert. Ihre Bedeutung und Funktion aus der Perspektive Wiens. Münster 2005 (= Mainzer Beiträge zur Geschichte Osteuropas. Band 1). ISBN 3-8258-8032-x.

In den Beiträgen werden anhand von Beispielen u. a. aus Österreichisch-Schlesien, Galizien, der Bukowina, dem Banat, Dalmatien, Bosnien-Herzegowina, Deutschböhmen, Lombardo-Venetien und Tirol kulturelle, militärische, administrative und wirtschaftliche Aspekte beleuchtet, die dazu dienen, die Konzeption der Wiener Zentrale gegenüber den Grenzregionen im 18. und 19. Jahrhundert zu analysieren. Die Fokussierung der Provinzen von der Reichs- und Rezidenzhauptstadt aus, wird nicht nur deren Bedeutung in und für den Staat veranschaulichen und damit neue Erkenntnisse zur Geschichte der Habsburgermonarchie zutage fördern, sondern auch einen Beitrag zur allgemeinen Problematik von Grenzregionen beisteuern.

Inhalt

Erwin Oberländer:
Vorwort
7–8

Hans-Christian Maner:
Zentrum und Grenzregionen in der Habsburgermonarchie im 18. und 19. Jahrhundert. Eine Einführung
9–24

Hans Lemberg:
Imperien und ihre Grenzregionen im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts. Einige einführende Beobachtungen
25–36

Robert Born:
Bollwerk und merkantilistisches Laboratorium. Das Temeswarer Banat in den Planungen der Wiener Zentralstellen (1716–1778)
37–49

Kurt Scharr:
Erfolg oder Misserfolg? Die Durchsetzung des modernen Territorialstaates am Beispiel des Ansiedlungswesens in der Bukowina von 1774–1826
51–87

Andrei Corbea-Hoişie:
Czernowitz 1892. Die „nationale“ Wende in der Bukowiner Innenpolitik aus Wiener Sicht
89–101

Hans-Christian Maner:
Zwischen „Kompensationsobjekt“, „Musterland“ und „Glacis“: Wiener politische und militärische Vorstellungen von Galizien von 1772 bis zur Autonomieära
103–122

Oleh Turij:
„Der ruthenische Glaube“ und die „treuen Ruthenen“: Die habsburgische Politik bezüglich der griechisch-katholischen Kirche
123–132

Dan Gawrecki:
Schlesien als Randgebiet der Habsburgermonarchie nach 1742
133–143

Markus Krzoska:
Die Peripherie bedrängt das Zentrum. Wien, Prag und Deutschböhmen in den Badeni-Unruhen 1897
145–165

Hans Heiss:
Grenzen und Transhumanzen: Politische, administrative, wirtschaftliche und kulturelle Übergangszonen in Tirol zwischen 1780 und 1848
167–183

Bernhard Schmitt:
„[...] wobei die Eigenheiten des Landes berücksichtigt […] werden solle[n]“: Lombardo-Venetien im Gefüge des habsburgischen Konskriptions- und
Heeresergänzungssystems, 1815–1848

185–196

Markus Koller:
Bosnien und die Herzegowina im Spannungsfeld von „Europa“ und „Außereuropa“ – Der Aufstand in der Herzegowina, Südbosnien und Süddalmatien (1881–1882)
197–216

Konrad Clewing:
Der begrenzte Wert strategischen Wertes. Dalmatien als habsburgische Randprovinz
217–234

Jan Kusber:
Grenzregionen, Randprovinzen, Vielfalt der Peripherie im Habsburgerreich. Zusammenfassende Anmerkungen und Ausblick
235–243

Autorenverzeichnis
245–247

Andreas Frings (Hg.): Neuordnungen von Lebenswelten? Studien zur Gestaltung muslimischer Lebenswelten in der frühen Sowjetunion und in ihren Nachfolgestaaten

Andreas Frings (Hg.): Neuordnungen von Lebenswelten? Studien zur Gestaltung muslimischer Lebenswelten in der frühen Sowjetunion und in ihren Nachfolgestaaten. Berlin 2006 (= Mainzer Beiträge zur Geschichte Osteuropas. Band 2). ISBN: 3-8258-8044-3.

Im Transkaukasus und bei den Tataren an der Mittleren Volga kam es im 20. Jahrhundert zu zwei großen Umwälzungen: zur Russischen Revolution von 1917 und dem Zusammenbruch der UdSSR nach 1991. In beiden Fällen brachen kulturelle Deutungsmuster weg, die mühsam
wieder hergestellt werden mussten. Das gab unterschiedlichen Gruppen von Akteuren, darunter selbstverständlich den jeweils neuen Machthabern, die Möglichkeit zur Einflussnahme und zum Angebot neuer Deutungsmuster. Diesen Akteuren und ihren Strategien ist der vorliegende Band gewidmet.

Inhalt

Jan Kusber
Vorwort
7

Andreas Frings:
Neuordnungen von Lebenswelten?
9-24

Julia Chmelevskaja:
Kampf gegen den Hunger in der Ural-Region 1921-1923. Amerikanischer Angriff, lokaler Widerstand und wechselseitige Anpassung
25-61

Andreas Frings:
Der Schleier als Ausdruck lokaler Renitenz? Reaktionen auf die „Befreiung der Frau“ in der frühen Sowjetunion
63-98

Christian Teichmann:
Kollektivierung tatarisch. Asekeevo, Mittlere Wolga 1929-1930
99-125

Marlies Bilz:
Stiefkinder der Nation. Zur Brisanz der Kategorie „krjašeny“ im russischen Zensus von 2002
127-162

Christine Hunner-Kreisel:
Religiösität bei aserbaidschanischen Jugendlichen als Chance. Funktionen von Religiösität bei jugendlichen Frauen in zwei Moscheen
163-196

Autorenverzeichnis
197-198

Jan Kusber, Andreas Frings (Hg.): Das Zarenreich, das Jahr 1905 und seine Wirkungen. Bestandsaufnahmen

Jan Kusber, Andreas Frings (Hg.): Das Zarenreich, das Jahr 1905 und seine Wirkungen. Bestandsaufnahmen. Berlin 2007 (= Mainzer Beiträge zur Geschichte Osteuropas. Band 3). ISBN: 978-3-8258-8809-1.

Welche Bedeutung besitzt das Jahr 1905 für die Geschichte des Zarenreiches und für das frühe 20. Jahrhundert? Welches waren seine Wirkungen? In den Städten, auf dem Land, in den Regionen fanden ganz unterschiedliche Revolutionen statt. Verschiedene Akteursgruppen organisierten sich, forderten politische Partizipation teils mit Gewalt ein und trotzten der Autokratie Zugeständnisse ab. So diskutieren die Beiträge dieses Bandes die Forschung zu den internationalen, sozialen, ethnisch-nationalen und intellektuellen Kontexten der ersten russischen Revolution und greifen neue Fragen auf.

Jan Kusber
Zur Einführung
7-13

Revolution im internationalen Kontext

Sönke Neitzel
Das Revolutionsjahr 1905 in den internationalen Beziehungen der Großmächte
17-55

Stefan Albrecht
Diplomaten zu den Folgen der Revolution von 1905 für die internationale Politik
57-79

Revolution im sozialen Kontext

Jan Kusber
Die Bauern und das Jahr 1905. Befunde und Interpretationen
83-103

Joachim von Puttkamer
Ziele unterschiedlicher Reichweite? Die Arbeiter in der Revolution von 1905/06. Eine Übersicht
105-120

Dittmar Dahlmann
Sympathie, Furcht und ökonomisches Interesse. Die Unternehmer des Zarenreiches in der Revolution 1905/06
121-144

Alexander Kaplunovskiy
Revolutionieren oder Reformieren? Die kaufmännisch-industriellen Angestellten in der Revolution 1905
145-209

Revolution im regionalen Kontext

Hans-Christian Petersen
Aufstand oder Revolution? Die Revolution von 1905 im Spiegel der polnischen Historiographie
213-246

Detlef Henning
Die Revolution von 1905 in den „Deutschen Ostseeprovinzen Russlands“, ihre Ursachen und Bedeutung
247-259

Svetlana Bogojavlenska
Die Revolution von 1905 in Riga. Zur Beteiligung der Juden und den Reaktionen auf christlicher Seite
261-286

Andreas Frings
Tatar Jadids in Politics? Muslimische Reform statt tatarischer Revolution an der Mittleren Wolga
287-322

Diljara Usmanova
Russländisches Parlament und muslimische Repräsentation. Die muslimischen Abgeordneten in der Staatsduma zwischen 1906 und 1907
323-347

Revolution im intellektuellen Kontext

Alexander Semjonov
Wither the Liberal Alternative? Historical Memory and Historical Alternatives
351-381

Rainer Goldt
Die Revolution und ihre Intellektuellen. Der Sammelband „Vechi“ („Wegzeichen“) im Kontext seiner Zeit
383-411

Frank Göbler
Boris Žitkovs Revolutionsroman „Viktor Vavič“ (1929-1934)
413-433

Autorenverzeichnis
435-436

Rudolf Jaworski, Jan Kusber (Hg.), Erinnern mit Hindernissen. Osteuropäische Gedenktage und Jubiläen im 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts

Rudolf Jaworski, Jan Kusber (Hg.), Erinnern mit Hindernissen. Osteuropäische Gedenktage und Jubiläen im 20. und zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Berlin 2011 (= Mainzer Beiträge zur Geschichte Osteuropas, Bd. 4). ISBN: 978-3-643-10816-6.

Krieg, Diktaturerfahrung, nationale Rivalitäten und wiederholte Systemwechsel führten in Osteuropa im 20. und im beginnenden 21. Jahrhundert zu Mehrfachbeanspruchungen jeglichen Erinnerns. Wiederholte Umdeutungen, Verwerfungen und Neubesetzungen von Gedenktagen und Jubiläen waren an der Tagesordnung. Die Gedenkkalender wurden jeweils neu geschrieben und geordnet. Die Strategien der medialen Inszenierung waren einem ständigen Wandel unterworfen. Diese Beobachtungen werden zum Anlass genommen, die Szenarien der Gedenktage und Jubiläen in Osteuropa unter vergleichender Perspektive einer kritischen Prüfung zu unterziehen.

Rudolf Jaworski/Jan Kusber
Vorwort
7-11

Rudolf Jaworski
Jubiläen und Gedenktage im östlichen Europa - Versuch einer einordnenden Betrachtung
11-29

Julja Röttjer
Die Feiertage der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution
29-65

Werner Benecke
Der 9. Mai - ein sowjetischer Feiertag zwischen mehreren Kalendern
65-79

Jan Kusber
Stadtjubiläen im postkommunistischen Russland
79-99

Witold Molik
"Eine große Manifestation Volkspolens." Die Feierlichkeiten anlässlich des "Völkerffrühlings" in Posen und Großpolen im Jahre 1948
99-129

Izabella Main
Maifeiertag und Tag der Verfassung im kommunistischen Polen
129-167

Edmund Dmitrów
Zum Wandel der Gedenktage anlässlich des Warschauer Aufstandes
167-179

David Feest
Die vergessene Revolution. Der Umsturz von 1940 in der Erinnerungskultur der baltischen Sowjetrepubliken
179-201

Elena Mannová
Jubiläumskampagnen und Uminterpretationen des Slowakischen Nationalaufstands von 1944
201-241

Éva Kovács
Vom nationalen Mythos zum nationalistischen Alibi: Leben und Sterben der Revolutionsmythen in Ungarn
241-267

Hans-Christian Maner
"Staatsstreich", "Aufstand", "Revolution": Der kommunistische Nationalfeiertag vom 23. August 1944 in Rumänien
267-291

Autorinnen und Autoren
291-291

Alexander Kaplunovskiy (Hg.): "Auch in Moskwa habe ich Ursache zufrieden zu sein": Christian von Schlözers Privatkorrespondenz mit der Familie. Akademische Lebenswelten, Wissens- und Kulturtransfer in Russland am Beginn des 19. Jahrhunderts

Alexander Kaplunovskiy (Hg.)
"Auch in Moskwa habe ich Ursache zufrieden zu sein"
Christian von Schlözers Privatkorrespondenz mit der Familie. Akademische Lebenswelten, Wissens- und Kulturtransfer in Russland am Beginn des 19. Jahrhunderts

Reihe: Mainzer Beiträge zur Geschichte Osteuropas
Berlin 2014 (= Mainzer Beiträge zur Geschichte Osteuropas, Bd. 5). 496 S., ISBN 978-3-643-11816-5.

Die Edition der Privatkorrespondenz des ältesten Sohnes des europaweit bekannten Aufklärers und Publizisten August Ludwig (v.) Schlözer, Christian Schlözer beleuchtet in faszinierender Weise die deutsch-russische Beziehungsgeschichte der Umbruchzeit um 1800. Die Briefe und die tagebuchähnlichen Reisenotizen sind von hohem kulturgeschichtlichem Reiz und stellen ein Quellencorpus dar, das seiner Unmittelbarkeit und sprachlichen Frische wegen zum Lesevergnügen wird.
Prof. Dr. Dr. h. c. Heinz Duchhardt, Mainz

Alexander Kaplunovskiys verdienstvolle, kompetent kommentierte Edition erschließt mit den Briefen des fast 30 Jahre in Russland lehrenden Staatswirtschaftlers Christian Schlözer an seine Familie eine eminente Quelle für jene so bedeutsamen Kulturbegegnungen zwischen Deutschland und Russland um 1800. Der Kultur- und Wissen(schaft)stransfer vollzog sich zwar im strukturell-historischen Kontext, doch stets in persönlich-individueller Realisierung. Schlözers Briefe belegen dies auf faszinierende und vielseitige, darüber hinaus sehr lesenswerte, sogar unterhaltsame Weise. Sie treffen nicht nur den Nerv moderner kulturgeschichtlicher Fragestellungen, sondern verlangen geradezu nach Explorationen in Biographistik und Psychohistorie, worauf Kaplunovskiy zu Recht in einer ausführlichen, quellen- und forschungsgestützten Einführung hinweist.
Prof. Dr. Matthias Stadelmann, Eichstätt

Inhalt

Lisa Bicknell, Benjamin Conrad, Hans-Christian Petersen (Hg.) Kommunikation über Grenzen. Polen als Schauplatz transnationaler Akteure von den Teilungen bis heute

Lisa Bicknell, Benjamin Conrad, Hans-Christian Petersen (Hg.)
Kommunikation über Grenzen. Polen als Schauplatz transnationaler Akteure von den Teilungen bis heute
Reihe: Mainzer Beiträge zur Geschichte Osteuropas
Berlin 2013 (= Mainzer Beiträge zur Geschichte Osteuropas, Bd. 6). 168 S., ISBN 978-3-643-11971-1.

Wie entstehen Grenzen? Und welche Rolle spielt Kommunikation dabei, Menschen und Gebiete voneinander abzugrenzen oder Trennungen zu überwinden? Der Band geht diesen Fragen am Beispiel Polens nach - einem Land, das sich in der Mitte Europas befindet, in seiner Geschichte aber immer wieder um den Erhalt der eigenen Staatlichkeit kämpfen musste. Sprache und Kommunikation, entweder über Grenzen oder über Grenzen hinweg, sind das verbindende Element der Beiträge, die zugleich einen Einblick in aktuelle Forschungen deutscher Polenexpertinnen und Polenexperten geben

Lisa Bicknell, Benjamin Conrad
Einleitung, S. 1-8.

Benjamin Conrad
Das Ende der Föderation. Die Ostpolitik Piłsudskis und das Beldweder-Lager 1918-1920, S. 11-31

Steffi Marung
Neue und alte Grenzen, neue und alte Missionen: Polens Ort in EUropa, S. 33-59

Daniela Druschel
Kommunikation zwischen Zentrale und Peripherie. Wien und Galizien 1772-1848, S. 63-80

Justyna A. Turkowska
Zwischen Annäherung und Distanzierung. Eine Fallstudie zur Problematisierung der Tuberkulose in der Provinz Posen um die Jahrhundertwende, S. 81-102

Lisa Bicknell
Austausch der Chefredakteure. Mieczysław Rakowski und Marion Dönhoff im Dialog über die deutsch-polnischen Beziehungen, S. 103-116

Hans-Christian Petersen
Wegbereiter der deutsch-polnischen Verständigung? Die Lindenfelser Gespräche 1964-1979, S. 117-138

Jan Kusber
Kommunikation über Grenzen und das Beispiel Polen vom 18. bis zum 21. Jahrhundert – ein Kommentar, S. 139-151