Tagungen

The Russian Empire 1790–1830: In Search for Narratives for the Alexandrine Age

Programm

Tagungsort: Alter Fakultätssaal des Philosophicums

Datum: 23.-25. März 2017

Tradition und Neuanfang: Forschungen zur Geschichte Lettlands an der Wende vom 20. zum 21. Jahrhundert

Kolloquium zum 75. Geburtstag von Professor Dr. Dr. h.c. Erwin Oberländer. Programm.

Tagungsort: Alter Fakultätssaal des Philosophicums

Datum: 11. Mai 2012

Zweite Tagung deutsche Polenforschung

Gegenwärtig ist der Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte gemeinsam mit dem Institut für Slavistik sowie dem Schwerpunkt Polen der Universität Mainz und dem Deutschen Polen-Institut in Darmstadt an der Vorbereitung der zweiten Tagung der deutschen Polenforschung beschäftigt, die im September 2011 auf dem Campus der Universität Mainz stattfinden wird.

Deutschland - Frankreich - Polen von 1945 bis heute. Transfer und Kooperation

Organisation: Dr. Corine Defrance (Paris), Prof. Dr. Michael Kißener (Mainz), Prof. Dr. Jan Kusber (Mainz), Dr. Pia Nordblom (Mainz)

Ort: Vortragssaal des Instituts für Europäische Geschichte (IEG Mainz)

Datum: 7. - 9. Oktober 2010

Deutsch-russische Universitätsbeziehungen vom Ende des 18. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts im europäischen Kontext: Transfer, Wechselwirkungen, Lebenswelten

Organisation: Dr. Alexander Kaplunovski, Prof. Dr. Jan Kusber

Tagungsort: Fakultätssaal im Philosophicum der
Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Datum: 17. bis 19. Juni 2010

Die russischen Universitäten an der Wende des 18. Zum 19. Jahrhunderts sind ohne ihren europäischen Kontext weder institutionen-, noch bildungs- und kultugeschichtlich zu verstehen. Insbesondere die deutsch-russischen Universitätsbeziehungen spielen hierbei eine bedeutede Rolle. Transferprozesse fanden nicht nur auf der Ebene des Organisationsmodells und der wissenschaftlichen Konzepte statt, sondern auch auf der Ebene persönlicher Kontakte und Einflüsse. Für die neuen Universitäten wurde Personal benötigt, das vor allem im deutschsprachigen Raum gewonnen wurde. Es brachte „seine“ Vorstellungen eines akademischen Milieus mit nach Russland und pflegte es weiter, durchaus im Spannungsfeld zu den Erwartungen des Staates, der Gesellschaft und der individuellen oder gruppenspezifischen Lebenswelt. Das deutsche universitäre Milieu war insofern zwar „nach Russland verpflanzt“, aber zugleich in ein Umfeld von staatlichen und gesellschaftlichen Verhältnissen hinein gefügt worden, die sich wesentlich von den westeuropäischen unterschied. Die Wirkungen von Reformen und Adaptionen einerseits, gesellschaftliche Entwicklungen und das Entstehen von universitären Gruppen, die von Multiethnizität und sozialer Herkunft mitbedingt wurden, andererseits, entfalteten sich über Jahrzehnte hinweg.

Zum Tagungsprogramm

Die Tagung fand in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Institut Moskau statt und wurde finanziert von DFG und RGNF.

Frühere Tagungen

Osteuropäische Jubiläen und Gedenktage im 20. Jahrhundert

Tagung der Abteilung für Osteuropäische Geschichte des Historischen Seminars der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gemeinsam mit Prof. Dr. Rudolf Jaworski (Christian-Albrchts-Universität Kiel)

Organisation: Prof. Dr. Rudolf Jaworski, Christian-Albrechts-Universität Kiel; Prof. Dr. Jan Kusber, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Ort: Institut für Europäische Geschichte, Vortragsaal

Datum: 22-24.03.2007

Veranstaltet mit freundlicher Unterstützung der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius

Auf dieser Tagung soll erstmalig in vergleichender Perspektive ein Einstieg in die Jubiläumskultur Osteuropas des 20. Jahrhunderts unter Beteiligung von Fachleuten aus den betroffenen Ländern unternommen werden. Im Rahmen dieser auf politische Jubiläen und Gedenktage konzentrierten Bestandsaufnahme wird es sowohl um die Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten wie um die Berücksichtigung länderspezifischer Unterschiede gehen. Desgleichen wird auf die besonderen Hindernisse und Blockaden eines periodischen Erinnerns in diesem Teil Europas einzugehen sein. Der zeitliche und thematische Bogen reicht dabei von den öffentlich zelebrierten Gründungsmythen (Oktoberrevolution, Nationalstaatsgründungen der so genannten Nachfolgestaaten nach 1918) über die Jubiläen der sozialistischen (Befreiungsjubiläen) bis hin zu dem pluralisierten kollektiven Erinnern der postkommunistischen Zeit (Stadtjubiläen).

Donnerstag 17.30-18.30 Uhr

Prof. Dr. Rudolf Jaworski (Kiel):
Einführung in das Generalthema

Freitag, 9-13 Uhr: Leitfiguren und Gründungsmythen

Dr. Zdeněk Hojda (Prag):
Hus-Gedenktage als staatliche Feierlichkeiten

PD Dr. Hans-Christian Maner (Mainz):
"Staatsstreich", "Aufstand", "Revolution" - Der 23. August 1944 in Rumänien

Dr. David Feest (Berlin):
Die sozialistischen Revolutionen in den baltischen Ländern in der Erinnerungskultur der baltischen Länder.

Diskussion

Freitag, 14.30-18.30 Uhr: Krieg, Widerstand und Befreiung

Prof. Dr. Edmund Dmitrow (Białystok):
Die Gedenktage zum Warschauer Aufstand von 1944

Dr. Elena Mannova (Bratislava):
Die jährlichen Feierlichkeiten zum slowakischen Nationalaufstand von 1944

PD Dr. Werner Benecke (Dresden/ Frankfurt a.d.Oder):
Die Begehung des 8.Mai 1945 in der Sowjetunion

Diskussion

Samstag, 10-12.30 Uhr: Konkurrierende Gedenktage

Dr. Izabella Main (Poznań):
Zur Konkurrenz der 1. und. 3. Mai-Feierlichkeiten in Polen

Dr. Eva Kovács (Budapest):
Die Erinnerung an die Revolutionen von 1848 und 1956 in Ungarn

Diskussion

Samstag 14-15.30 Uhr: Postkommunistische Erfahrungen und Akzente

Dr. Wilfried Jilge (Leipzig):
Gedenktage in der postkommunistischen Ukraine

Prof. Dr. Jan Kusber (Mainz):
Stadtjubiläen im postkommunistischen Russland

Diskussion

Samstag 16- 18 Uhr: Abschließende Podiumsdiskussion

Diskussion mit Prof. Dr. Peter Haslinger (München/ Marburg), Dr. Krzysztof Ruchniewicz (Wrocław), Prof. Dr. Dietmar Neutatz (Freiburg)
Moderation: Prof. Dr. Heinz Duchardt (Mainz)

Dichtung und Wahrheit. Zum Verhältnis von Narration und Erklärung in den Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften

Interdisziplinäre Tagung zu den wissenschaftstheoretischen Grundlagen moderner Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften

17.-18.11.2006, Universität Mainz, Philosophicum, Fakultätssaal

Organisation: Dr. phil. Andreas Frings, Dr. phil. Johannes Marx (Institut für Politikwissenschaft)

Die interdisziplinäre Tagung "Dichtung und Wahrheit. Zum Verhältnis von Narration und Erklärung in den Kultur-, Geistes- und Sozialwissenschaften" knüpfte an eine Streitfrage aus dem 19. Jahrhundert an, die auch heute noch kontrovers diskutiert wird: die Frage nach einem angemessenen methodologischen Zugriff auf soziale und kulturelle Phänomene in Vergangenheit und Gegenwart, deren Andersartigkeit einen unbefangen beobachtenden Zugang von vornherein verbietet. Dies gilt für fremde Kulturen und historische Kontexte gleichermaßen.

Ein Blick in die geschichts- und politikwissenschaftliche Fachliteratur zeigt, dass sich selbst heute noch erklärende, erzählende und verstehende Ansätze scheinbar unversöhnlich gegenüberstehen oder jeweils ein Zugang dem anderen untergeordnet wird. In der neueren Kulturgeschichte etwa ist die Suche nach nomologischen Erklärungen weitgehend durch Varianten des deutenden Erzählens ersetzt worden. Dieser Verzicht wird sachlich damit begründet, dass Kultur kein kausaler Verursacher sei, sondern ein Gefüge von Symbolen, Vorstellungen oder Wahrnehmungen, dem man sich nur interpretierend nähern könne: "Als ineinandergreifende Systeme auslegbarer Zeichen [...] ist Kultur keine Instanz, der gesellschaftliche Ereignisse, Verhaltensweisen, Institutionen oder Prozesse kausal zugeordnet werden können. Sie ist ein Kontext, ein Rahmen, in dem sie verständlich – nämlich dicht – beschreibbar sind" (Geertz 1995). Möglich sei daher nur eine narrative Vorgehensweise, die sich den kulturellen und historischen Eigenheiten beschreibend annähere. Der damit erkaufte Verzicht auf den wissenschaftlichen Erklärungsanspruch ist aus unserer Sicht nicht nur unbefriedigend, sondern auch unnötig.

Auf der anderen Seite findet man in den Sozialwissenschaften das Bemühen, eine allgemeine Handlungstheorie zu formulieren, die die Erklärung und Prognose allen sozialen Verhaltens erlauben soll. Diese Bemühungen gehen einher mit einem streng nomologisch orientierten Erkenntnisinteresse. Demnach besteht das Ziel der Wissenschaft in der Formulierung allgemeiner kausaler Zusammenhänge, die soziale Phänomene ursächlich erklären können. Häufig wird dafür auf die ökonomische Handlungstheorie zurückgegriffen, die jedoch keineswegs unumstritten ist. Man kritisiert, dass die Nutzentheorie zwar schlüssig in der theoretischen Formulierung sei, man aber empirisch nicht damit arbeiten könne, da sie der Komplexität der sozialen Welt nicht gerecht werde. Neuere Varianten der Nutzentheorie versuchen, diese Kritikpunkte aufzufangen, indem narrative und analytische Elemente bei der Analyse historischer und politischer Sachverhalte verbunden werden (vgl. Bates 1998, Kiser 1996). Diese Ansätze werden in den Vereinigten Staaten bereits breit diskutiert. In Deutschland werden diese Diskussionen bisher leider zu wenig beachtet.

Auf methodologischer Ebene fehlt also eine allgemein akzeptierte Forschungsmethodik, die in wissenschaftstheoretisch ansprechender Weise die unterschiedlichen Zugänge verbindet und die lange bestehenden Spaltungen aufzubrechen vermag. Neuere Positionen u.a. aus der analytischen Philosophie versprechen, die Trennung von verstehenden und erklärenden Ansätzen zu überwinden. Dies gilt insbesondere für Arthur C. Dantos Versuch, die nomologische Erklärung mit dem narrativen Vorgehen in den Geisteswissenschaften zu versöhnen (Danto 1965), und Donald Davidsons Bemühen um eine Integration von Handlungs- und Interpretationstheorien (Davidson 1990, 1999). Bisher sind diese theoretischen Entwicklungen in den Sozialwissenschaften und der Geschichtswissenschaft aber bedauerlicherweise wenig bekannt. Lediglich in der deutschen Philosophie des Geistes werden sie inzwischen allgemein diskutiert (Scholz 1999, Siegenthaler 2002).

Inwieweit diese neueren Ansätze ihr Versprechen tatsächlich einlösen können, soll Gegenstand dieser Tagung sein, die sich mit verschiedenen Modellen und Aspekten der Erklärung historisch situierter Sachverhalte beschäftigt. Zugleich wird dadurch ein Beitrag zur methodologischen Reflexion auch der Kulturwissenschaften insgesamt geleistet, insofern die methodische Behandlung von Ereignissen und Konzepten, die nicht geteilter Tradition oder unmittelbarer Gegenwart angehören, in allen Kulturwissenschaften zu den entscheidenden Aufgaben gehört. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Tagung zwei zentrale Zielsetzungen:

  • die Aufarbeitung und den Vergleich der methodologischen Grundlagen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften und
  • eine Überprüfung der Anwendbarkeit neuerer Konzepte aus der analytischen Philosophie im Hinblick auf eine Überwindung der methodologischen Grundlagenprobleme.

Freitag, 17.11.2006

14.00
Dr. phil. Andreas Frings, Dr. Johannes Marx
Begrüßung

14.30
Prof. Dr. Dr. h.c. em. Hansjörg Siegenthaler (Zürich):
Theorienvielfalt in den Geistes- und Sozialwissenschaften und das Rationalitätsprinzip der Ökonomie

15.30
Prof. Dr. Karl Acham (Graz):
Geschichte und Sozialtheorie. Zur Komplementarität kulturwissenschaftlicher Erkenntnisorientierungen

16.00
Kaffeepause

17.00
Andreas Hütig, M.A. (Mainz):
Erkenntnisinteresse und Methodologie der Kulturwissenschaften

18.00
Rüdiger Graf, M.A. (Berlin):
Geschichtswissenschaft zwischen Ironie und Bullshit. Überlegungen zum Problem historischer Wahrheit

Samstag, 18.11.2006

9.00
Prof. Dr. Ruth Zimmerling (Mainz):
Georg Henrik von Wright und die Polarität von Erklären und Verstehen

10.00
Prof. Dr. Oliver Scholz (Münster):
Historische Erklärungen und hermeneutische Präsumptionsregeln

11.00
Kaffeepause

11.30
Dr. Johannes Marx (Mainz):
Das ökonomische Forschungsprogramm zwischen Modellbildung und Erklärung

13.00
Mittagessen

14.30
Dr. phil. Andreas Frings (Mainz):
Erklären und Erzählen: Narrative Erklärungen historischer Sachverhalte

15.30
Kaffeepause

16.00
Prof. Dr. Thomas Spitzley (Duisburg)
Handlung, Rationalität, Bedeutung

17.00
Prof. Dr. Mechthild Dreyer (Mainz):
Kommentar und Ausblick

17.30
Schlussdiskussion

Das Zarenreich, das Jahr 1905 und seine Wirkungen. Bestandsaufnahmen.

Wissenschaftliches Kolloquium der Abteilung für Osteuropäische Geschichte, Historisches Seminar, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, 24.-25.06.2005

Diese Tagung war im Jubiläumsjahr der Revolution von 1905 den unterschiedlichen regionalen, sozialen, ökonomisch-professionellen, nationalen und internationalen Aspekten dieses selbst im Jubiläumsjahr eher unbeachteten Ereignisses gewidmet.

Programm der Tagung im PDF-Format

Leitung: Jan Kusber

Kulturelle Bewältigungsstrategien für Umbrucherfahrungen in den muslimischen Regionen der (ehemaligen) Sowjetunion

Diese Tagung widmet sich vom 12.-14-11.2004 der Frage, wie radikale Umbrucherfahrungen kulturelle Selbstverständlichkeiten erschüttern und welche Strategien eingesetzt werden, um die Kohärenz lebensweltlicher Strukturen wieder herzustellen. Der Schwerpunkt soll inhaltlich auf den muslimischen Regionen der Sowjetunion liegen, da hier besonders interessante komplexe Interessenlagen zu erwarten sind: Identitätsangebote zwischen Nation, Religion und sozialer Schicht zum Beispiel, die sich vielfältig überlagern und miteinander konkurrieren. Dabei sollen die Jahre nach 1917 und nach 1989/91 miteinander verglichen werden. Formal sollen vor allem theoretische und methodische Konzepte vorgestellt werden, um derartige Phänomene in den Griff zu bekommen. Die Tagung ist als Nachwuchstagung vor allem für Doktoranden konzipiert und nicht öffentlich.

Programm der Tagung im PDF-Format

Leitung: Jan Kusber, Andreas Frings

Grenzregionen der Habsburgermonarchie im 18. und 19. Jahrhundert: Ihre Bedeutung aus der Perspektive Wiens

Internationale Tagung des Projekts der VolkswagenStiftung "Grenzräume an den Rändern Europas: Galizien und die Bukowina im Kalkül der Donaumonarchie im 19. Jahrhundert"

Diese internationale wissenschaftliche Tagung fand vom 28.-30. April 2004 im Erbacher Hof in Mainz statt.

Ausschreibung:

Am 1. Mai 2004 werden zehn Staaten der Europäischen Union beitreten: Polen, die Tschechische Republik, Estland, Lettland, Litauen, die Slowakei, Ungarn, Slowenien, Malta und Zypern. Der Beitritt bedeutet für die EU im kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Selbstverständnis eine neue Herausforderung und macht die Frage nach der Geschichte der Grenzregionen Europas besonders aktuell. Die Habsburgermonarchie galt als Ver-bindung der beiden europäischen Hälften West- und Osteuropa, als "ein Europa im Kleinen". Deswegen sind Konzepte und Pläne dieses Staates in Bezug auf die Grenzregionen besonders interessant. Diesen Plänen kam bereits seinerzeit eine besondere Bedeutung für der Garantie der Einheit Europas zu: In einem Scheitern der Monarchie sah man durchaus die Gefahr des Niedergangs eines europäischen Zusammengehens. Aus den politischen, administrativen, wirtschaftlichen Überlegungen der Habsburgermonarchie bis zu deren Untergang im Ersten Weltkrieg können die positiven wie negativen Erfahrungswerte bei der Gestaltung des gemeinsamen Hauses der EU nutzbar gemacht werden. Zu den Regionen, die auf der Tagung zur Sprache kommen, gehören solche, die bereits bei der Entstehung der EU dabei waren, Länder, die kürzlich dazu gekommen sind, und andere, die sich am Rande befinden und auf eine künftige Erweiterung hoffen.

Programm der Tagung im PDF-Format

Leitung: Hans-Christian Maner