Laufende Forschungsprojekte

Ein „idealisches Gesetzbuch für Russland“: Rechtsexperten und die Kodifikationsprojekte in der Gesetzbuchkommission 1804-1826 (Alexander Kaplunovsky)

Das Erkenntnisinteresse und die Ziele des von der DFG geförderten Projekts liegen in der Erforschung und Rekonstruktion der Kodifikationsarbeiten in der Gesetzbuchkommission 1804-1826. Die Geschichte der Kodifikation und der Systematisierung des Rechts unter Alexander I. und Nikolaus I. ist fest mit dem Namen des eminenten Staatsmannes und Reformer Michail Speranskij verbunden. Ein Mythos, der sich zunächst in der zeitgenössischen Publizistik, Belletristik und Memoiren sowie in Kunst und Malerei herauskristallisierte, glorifizierte Speranskij als den Architekten der Gesetzeskompilation des Russländischen Reichs, d.h. des Svod Zakonov Rossijskoj Imperii von 1832, deren Genealogie bis ins erste Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts zurückreicht. In den russischsprachigen rechts- wie fachhistorischen Darstellungen des späten 19. Jahrhunderts und anschließend in der internationalen modernen historischen und juristischen Russlandforschung entwickelte sich daraus eine einflussreiche Meistererzählung. In der Folge, so lautet eine der zentralen Thesen des Forschungsvorhabens, blieb ein ganzes und wichtiges Kapitel der Rechtsgeschichte und -kultur im neuzeitlichen Russland ausgeblendet. Dieses handelt von der „Kommission zur Erstellung der Gesetze“ [Komissija sostavlenija zakonov] als einer der grundlegenden „Baustellen“ des imperial rights regime (Jane Burbank) – von der Erarbeitung und Implementierung der Grundlagen und Prinzipien der imperialen Rechtsordnung; von der Modernisierung und Kommunikation der erarbeiteten Rechtsprache und -normen in machtpolitischen Räumen, sowie von den Rechtsexperten, allen voran von Gustav Adolph von Rosenkampff (1764-1832), als handelnden Subjekten in der von Reformplänen ebenso wie von machtpolitischen Ambivalenzen und Konjunkturen so sehr geprägten Regierungsära Alexanders I.

Baltische Geschichte als Kampfplatz nationaler Narrative in der Zwischenkriegszeit: Die Herausforderung der deutschbaltischen Historiographie durch Robert Ju. Vipper in seiner Geschichte des lettischen Volkes vom 12.-16. Jahrhundert (Maike Sach)

Der besonderen Bedeutung der Geschichtswissenschaft für das eigene „nationbuilding“ war man sich in der 1918 neugegründeten Republik Lettland von Anfang an bewusst. Der russische Historiker Robert Ju. Vipper, der vor seiner Emigration nach Lettland in Odessa und Moskau als Professor gewirkt hatte, sollte eine bedeutende Rolle für die Konstituierung einer nationallettischen Historiographie in methodischer Hinsicht wie auch als Lehrer der ersten Generation lettischer Historiker spielen. In seiner wissenschaftlichen Arbeit setzte er sich äußerst kritisch mit der Rolle der Deutschen in der baltischen Geschichte und der baltischen Geschichtsschreibung auseinander. Im Rahmen des 2015/2016 durch die BKM geförderten Projekts von Maike Sach, Jan Kusber (Mainz) und Ilgvars Misāns (Riga) soll ein bisher unveröffentlichter Vorlesungszyklus Vippers in deutscher Übersetzung zugänglich gemacht, wissenschaftlich kommentiert und historisch eingeordnet werden.

Schulden, Reformen, Kriege. Russlands Staatsfinanzen in der Zeit der Napoleonischen Kriege 1796-1816 (Benjamin Conrad)

Warum musste Russland aufgrund des enormen finanziellen Drucks während des Angriffs der ,Grande Armée‘ Napoléons 1812 keinen Staatsbankrott anmelden? Das von 2015 bis 2018 von der DFG geförderte Projekt Benjamin Conrads beschäftigt sich mit der seit 1796 immer schwieriger werdenden finanziellen Lage Russlands und leistet dabei auf dem lange nicht bearbeiteten Feld der Staatsfinanzen Russlands einen Beitrag zur Beantwortung der Frage nach dem ,Funktionieren des Russländischen Imperiums‘.

Katharina II. von Russland. Legitimation durch Reform und Expansion (Jan Kusber)

(Manuskriptabschluss geplant: 2013).

Katharina II. herrschte mehr als 34 Jahre über das Zarenreich. Als Sophie Friederike von Anhalt-Zerbst in Stettin geboren, bestieg sie 1761 den Thron Russlands an der Seite Peters III. Sie stürzte ihn keine sechs Monate später, um ohne jedes dynastische Recht und unter Ausschluss ihres Sohnes Russland zu Regierung. Ihre Zeit auf dem Thron wird wie nur die Peters I. als eine Periode herrschaftlicher Modernisierung und außenpolitischer Expansion, die beide gleichermaßen imperiale Größe und Russlands Aufstieg zur Weltmacht bedeuteten, interpretiert.

Legitimation durch eine aufgeklärte und gute Regierung sowie durch eine Vergrößerung des Reiches waren die Leitlinien ihres herrscherlichen Selbstverständnisses bis zu ihrem Tode. Das geplante Buch wird eine politische Biographie der Kaiserin und eine Einführung in die Geschichte Russlands ihrer Zeit sein. Soziale und gesellschaftliche Strukturmerkmale wie die Leibeigenschaft und die geringe Urbanisierung des Zarenreiches, die Transformation der petrinischen Dienstgesellschaft und die Herrschaftsform der Autokratie, sowie Multiethnizität und Multireligiosität werden ebenfalls Gegenstand sein, denn alle diese Bereiche waren Gegenstand ihres herrscherlichen Handelns.

Katharina als Herrscherin wird in einen europäischen Vergleich gesetzt werden. Nicht selten wird sie als typische Vertreterin des seit längerem in die Diskussion gekommen aufgeklärten Absolutismus gesehen und hier mit Friedrich II. und Joseph II. verglichen. Zugleich hebt die außenpolitische Dimension ihrer Regierung das Geschehen auf eine europäische Ebene. Die beiden Kriege gegen das Osmanische Reich mit ihrer jeweils folgenden Südexpansion und die drei Teilungen Polens aber auch der Bayerische Erbfolgekrieg mit Russlands gestärkter Position im Reich, der Krieg gegen Schweden und die Herausforderung durch die Französische Revolution heben ihre Herrschaft auf eine europäische Ebene.

Katharina gilt als Repräsentantin einer Philosophin auf dem Thron, die ihre Herrschaft durch Lektüre von staatsrechtlicher und aufgeklärter Literatur untermauerte. Bildung, Kulturtransfer, Wissenschaft dienten ihr als Mittel der Modernisierung des Reiches und der Rationalisierung von Politik und Verwaltung. Die Schere zwischen dem Anspruch, den die Kaiserin selbst weckte, und den gesellschaftlichen und sozialen Spannungen, die sich in dem größten Volksaufstand der russischen Geschichte unter Emeljan Pugačev entluden, wird dabei ebenso geschildert werden, wie die Tatsache, dass ihre lange Herrschaft vor dem Hintergrund der französischen Revolution und der Entwicklungen der Sattelzeit schon vor ihrem Tod als „vergangen“ erschien.

Das ,Russische’ im lettischen Kontext: Russische Identitätsbildungen in Lettland 1914-1940 (Svetlana Bogojavlenska)

Wer sind die Russen in Lettland und was ist das Besondere an ihnen? Was bedeuten ‚Russischsein‘ und ‚russische Identität‘ im Kontext der Geschichte Lettlands? Diese Fragen stellen sich heute in Lettland Soziologen und Politiker, die sich mit den Integrationsproblemen beschäftigen, aber auch die russischsprachige Bevölkerung. Historisch betrachtet sind diese Fragen nicht neu und leiten sich nicht nur aus der unmittelbaren sowjetischen Vergangenheit Lettlands ab. Um sich der Antwort auf diese sehr aktuellen Fragen in der historischen Perspektive zu nähern, will sich das Forschungsvorhaben mit den Konstruktionen russischer Identitäten in Lettland in den sich ständig wandelnden politischen Konstellationen und lebensweltlichen Situationen in der Zeit zwischen dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 und dem Ende des lettischen Staates 1940 beschäftigen, also jener Zeit, die nach der Zugehörigkeit des Territoriums Lettlands zum Russländischen Reich und vor der sukzessiven Inkorporation in die Sowjetunion für die lettische Nationsbildung ernorm bedeutsam war und gegenwärtig den historischen Hauptbezugspunkt im öffentlichen Diskurs bildet. Für die russische Minderheit in Lettland ging es in dieser Zeit um eine Neuorientierung in veränderten machtpolitischen sowie lebensweltlichen Zusammenhängen. Um diese zu erfassen, soll die Rolle der russischen Schulen, Vereine sowie der russischen orthodoxen Kirche beim Prozess der Herausbildung russischer Identitäten in Lettland und bei der Konsolidierung der Russen als ethnische Gruppe untersucht und ausgewertet werden.

DFG-Projekt KU 1336/51 (Oktober 2011-Oktober 2014)

Der Beitrag historischer Vereine zur regionalen und nationalen Geschichtskultur in Europa im 19. und 20. Jahrhundert (Hans-Christian Maner)

Die Untersuchung der Geschichtskultur hat in den letzten beiden Jahrzehnten innerhalb der (post-)modern verstandenen Kulturgeschichte deutlich an Bedeutung gewonnen. Die Umsetzung von Geschichtskultur in Formen der Gesellschaft erfolgt in der Regel mittels verschiedenartiger Agenturen wie Museen und Gedenkstätten, Denkmälern und anderen Erinnerungsorten sowie historischer Vereine. Letztere, die auch als Geschichtsvereine oder Historische Gesellschaften bezeichnet werden, dienen als Instanzen einer außerschulischen historisch-politischen Sozialisation im Allgemeinen dem Zweck, die Heimat-, Regional- oder Landesgeschichte zu erschließen und durch Veröffentlichungen, Tagungen und andere Aktivitäten die Kenntnis dieser Geschichte und das Interesse an ihr nicht nur zu fördern, sondern ein Bewusstsein davon auch zu formen. Die Konstruktion und Popularisierung von Geschichtsbildern gehörte und gehört somit zu ihren wichtigsten Aufgaben.
Der geplante Sammelband will der Frage nachgehen, welches Geschichtsverständnis und welche Geschichtsbilder historische Vereine geprägt und geformt haben, bzw. wie sich der Umgang dieser Institutionen mit Geschichte allmählich gewandelt hat. Damit hängen unmittelbar die Fragen nach den Tätigkeitsfeldern der Geschichtsgesellschaften sowie nach den Personen, die die jeweiligen Vereine tragen, zusammen. Im Mittelpunkt des Bandes werden Beiträge stehen, die Geschichtsvereine im regionalen und/oder nationalen Kontext beleuchten. Räumlich werden Regionen bzw. Länder in West-, Nord-, Ostmittel- und Südosteuropa berücksichtigt.

An den Rändern der Stadt? Ungleichheiten und die Differenzierung des sozialen Raums in einer Metropole der Moderne - Sankt Petersburg 1850-1914 (Hans-Christian Petersen)

Die Stadtgeschichte des Russländischen Imperiums hat in den letzten Jahren einen beeindruckenden Aufschwung erlebt. Exemplarisch genannt seien das Stichwort der "lokalen Gesellschaft" und die mit ihm verbundenen Untersuchungen zu Ausprägungen einer liberalen Öffentlichkeit und lokaler Selbstverwaltung in den Städten des Reichs. So wichtig und begrüßenswert diese noch lange nicht abgeschlossene Diskussion zweifellos ist, so klar ist auch, dass sie sich lediglich auf einen kleinen Ausschnitt der städtischen Bevölkerung bezieht. An der Formierung einer lokalen Gesellschaft in Form von Stadtdumen, Pressewesen und bürgerlicher Repräsentation nahmen nur wenige Prozent der Bewohner der Städte teil – der Großteil der Einwohner gerät bei einer solchen Perspektive weitgehend aus dem Blickfeld bzw. erscheint, wenn überhaupt, dann zumeist als Objekt und Empfänger von Wohltätigkeit. Bildlicher Ausdruck dieses Umstands ist der bis heute in der Literatur immer wieder geäußerte Befund, dass die Städte des Russländischen Reichs im Zuge ihres rasanten Wachstums in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend in ein reiches, modernes, ‚helles’ Zentrum einerseits sowie in die armen, von bäuerlichen Traditionen geprägten, ‚dunklen’ Ränder andererseits zerfallen seien.

Dieses Bild ist an einigen Stellen bereits aufgehellt worden, nach wie vor liegen aber kaum Studien vor, in welchen die Angehörigen der unteren Schichten, die Bewohner der armen Gegenden der Stadt als aktiv Handelnde betrachtet werden. An diesem Punkt möchte das Projekt ansetzen und den Versuch unternehmen, etwas mehr Licht in die ‚dunklen’ Peripherien der Städte zu bringen. Mit Sankt Petersburg soll hierbei eine europäische Metropole der Moderne im Mittelpunkt stehen, anhand derer eine Untersuchung der sozialen Frage im städtischen Raum beabsichtigt ist, die strukturelle Faktoren mit individuellem Handeln und dem Entstehen sozialer Räume verbindet.
Der Begriff des "sozialen Raums", der in jüngster Zeit vor allem von der Raumsoziologie weiter entwickelt worden ist, basiert auf der Annahme, dass Räume in erster Linie von Menschen geschaffen, wahrgenommen und fortwährend neu konstituiert oder verändert werden. Dies bedeutet, dass es an einem Ort mehrere Räume geben kann, abhängig von der Perspektive der Handelnden, die sich jeweils den Raum aneignen, und dass sich dies nicht auf konkrete, physische Räume beschränkt, sondern auch nichtphysische Räume wie Assoziationen oder kognitive Karten umfasst. Zugleich verlieren die so entstehenden Räume jedoch nicht ihre Wirkung auf die in ihnen Handelnden, sondern Räume sind Folgen von Handeln und Bedingungen des Handelns. Mit einem solchen Ansatz ist es möglich, traditionelle Analysen sozialer Ungleichheiten mit neueren kulturgeschichtlichen Ansätzen zu verknüpfen und somit eine Stadtgeschichte ‚von unten‘ zu schreiben, welche die ökonomisch-soziale Dimension menschlichen Handelns wieder stärker betont, ohne sich jedoch in kollektiven Zuschreibungen zu erschöpfen.Konkreter Ort meiner Untersuchung soll die Hauptstadt Sankt Petersburg in den Jahren 1850 bis 1914 sein. Für Sankt Petersburg spricht neben seiner zentralen innenpolitischen Funktion die Möglichkeit der internationalen Vergleichbarkeit mit anderen Metropolen Mittel- und Westeuropas. Im konkreten Fall meiner Arbeit gilt dies für Wien und London, zu denen sowohl eine ganze Reihe einschlägiger publizierter Quellentexte als auch mehrere Forschungsarbeiten mit ähnlichen Fragestellungen vorliegen. Dieser Wissensstand ermöglicht eine komparative Betrachtung aller drei Städte, die systematisch in allen Schritten der Arbeit erfolgen soll. Damit kann zugleich das in der Urbanisierungsforschung nach wie vor häufig anzutreffende Urteil einer ‚russischen Sonderentwicklung‘ hinterfragt werden, indem die stadträumlichen Ungleichheiten und die aus ihnen folgenden Möglichkeiten und Grenzen des Handelns in eine internationale Perspektive eingeordnet werden.
Das Projekt wird vom Deutschen Historischen Institut Moskau mit einem Habilitationsstipendium gefördert, welches einen mehrmonatigen Archivaufenthalt in Sankt Petersburg und Moskau im Frühjahr 2010 ermöglichte.

Robert Dißmann (08. 08. 1878 - 30. 10. 1926) - ein fast vergessener Gewerkschaftsführer der Metallarbeiter in Deutschland (Reiner Tosstorff)

Robert Dißmann wurde nach einer sich zunächst im lokalen, dann im regionalen (südhessischen) Rahmen bereits schon mit jungen Jahren entwickelnden Karriere im Deutschen Metallarbeiterverband (DMV) wie in der SPD (ab 1917 USPD, ab 1922 wieder SPD) im Jahre 1919 Vorsitzender des DMV, der Vorläuferorganisation der IG Metall. Als Gewerkschafter und Politiker nahm er einen profilierten linken Standpunkt in den Strategie- und Organisationsdebatten der Weimarer Arbeiterbewegung ein.

Als eine zentrale Figur der Arbeiterbewegung seiner Zeit erkannte er wie wenige die neuen Herausforderungen und versuchte darauf eine tragende gewerkschaftliche Antwort zu formulieren. Dies äußerte sich etwa in den Bemühungen um eine breite Einbindung der stark angewachsenen Mitgliedschaft durch organisatorische Erweiterungen (z. B. angesichts neu entstandener Institutionen wie den Betriebsräten), um die Formulierung gewerkschaftlicher Forderungen in den allgemeinen wirtschaftlichen und sozialen Umbrüchen. Dies schlug sich ebenso in seinen Aktivitäten im Reichstag als Sozialpolitiker nieder, etwa im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit in der "Zwischenkrise" im Winter 1925/26. Anhand seiner Person können zudem die internationalen Vernetzungen der Gewerkschaftsbewegung dargestellt werden, sowohl in seinen Bemühungen um den Ausbau des Internationalen Metallarbeiter-Bundes wie auch um die Weiterentwicklung des Internationalen Gewerkschaftsbundes.
Neben Otto Brenner ist Robert Dißmann zweifellos der historisch einflussreichste Gewerkschaftsvorsitzende in der Organisationstradition der Metallarbeiter, ist aber bisher ohne biographische Würdigung geblieben. Wenn der Schwerpunkt des Projekts auch auf den Jahren seiner gewerkschaftlichen Führungsposition liegen soll (1919-1926), so wird eine angemessene Berücksichtigung seines vorherigen Lebenswegs nicht fehlen, um die Entwicklung seiner Vorstellungen wie die Erlangung seiner Position in den inneren Auseinandersetzungen des DMV wie der SPD zu erklären.
Ganz allgemein gesagt, soll zum einen geklärt werden, was ihn in seinem politischen und gewerkschaftlichen Wirken prägte, was die Quellen und Anregungen für die von ihm vertretenen Positionen waren und wie ihn das in seine Führungsrolle brachte. Andererseits geht es um seine Wirkung: welche direkten und indirekten, welche kurz- und langfristigen Folgen hatten seine Aktivitäten, inwieweit wurden sie für den DMV prägend und welche Lücke hinterließ er durch seinen Tod?
Da ein persönlicher Nachlass nicht vorhanden und auch das Organisationsarchiv durch die Folgen der nationalsozialistischen Diktatur verlorengegangen ist, stellen die zeitgenössischen Veröffentlichungen, allen voran die gewerkschaftlichen, den wesentlichen Quellenbestand dar, der durch andere zeitgenössische Publikationen in einem weiten Spektrum von Gewerkschaften zu Parteien sowie durch die allgemeine Presse zu ergänzen ist. All dies kann zudem durch zahlreiche Materialien mit Bezug zu Dißmann in vielen Nachlässen und anderen Archivsammlungen ergänzt werden, wie sie sich vor allem vor allem in der Friedrich-Ebert-Stiftung, aber auch im Bundesarchiv (ehemalige DDR-Sammlungen) finden lassen.

weitere Projekte

siehe Dissertationsprojekte